Fahrbahnübergänge für Gotthard Upgrade

Die Alpen waren seit den Tagen des Römischen Reiches ein grosses Hindernis für die Verbindung von Menschen südlich und nördlich des Gebirges. So waren Bergpässe wie der St. Gotthard in der Schweiz für die Entwicklung und Erschliessung des Kontinents von grosser Bedeutung. Durch den Bau von Tunnelverbindungen haben sich die Reisebedingungen in den letzten 150 Jahren erheblich verbessert, und die mageba arbeitet aktiv an der Modernisierung der Zugangsviadukte des Gotthard-Tunnels mit.

Der Gotthardpass war jahrhundertelang eine unverzichtbare Route über die Alpen, die Italien und das Römische Reich mit einem Grossteil des übrigen Europas verband. Seine Bedeutung zeigt sich bis heute durch die Tunnel, die durch den Berg unterhalb des Passes gebaut wurden und mit denen drei Weltrekorde aufgestellt wurden:

  • Der Gotthardtunnel, ursprünglich ein Eisenbahntunnel, war bei seiner Eröffnung im Jahr 1882 mit einer Länge von 15 km der längste Tunnel der Welt.

  • Der 2016 eröffnete Gotthard-Basistunnel (der auf der Höhe des Gebirgsfusses liegt und somit den Zügen eine langsame, kurvenreiche Bergauf- und Bergabfahrt erspart) ist mit einer Länge von 57 km der derzeit längste Tunnel der Welt und ermöglicht eine schnellere Bahnverbindung durch die Alpen.

  • Von seiner Eröffnung im Jahr 1980 bis zum Jahr 2000 war der Gotthard-Strassentunnel mit einer Länge von 16,9 km der längste Strassentunnel der Welt und führte die Schweizer Autobahn A2 durch den Berg.

Ein 9 km langes Teilstück der Autobahn A2 am südlichen Ende des Gotthard-Strassentunnels, Teil der so genannten Gotthard-Südrampe, wird derzeit einschliesslich seiner vier Viadukte komplett saniert. Das Projekt sieht vor, alle Dehnfugen entlang der Strecke durch mageba Fingerfugen zu ersetzen. Hauptsächlich werden Kragfingerfugen TENSA®FINGER RSFD verbaut, bei denen die Bewegungen auf 450 mm oder weniger begrenzt sind. An einem Übergang wo Bewegungen von bis zu 1000 mm erwartet werden, wird eine Gleitfingerfuge TENSA®FINGER GF eingesetzt. Die Wahl dieser Dehnfugenlösungen gründet vor auf die grosse Längsneigung (bis zu 5 % Steigung) der Viadukte in Richtung Tunnel, da die hohen Längskräfte, die von beschleunigenden und bremsenden Lkw und Pkw ausgeübt werden, durch die längsgerichteten Finger dieser Fugentypen effizient auf das Hauptbrückenbauwerk übertragen werden können. Diese Gleitfingerfuge TENSA®FINGER GF wurde 2003 bereits in der Europabrücke am Brennerpass (Österreich) – einem ähnlichen Autobahnviadukt mit starkem Verkehrsaufkommen – installiert und hat sich bis dato bestens bewährt.

mageba freut sich, an dieser weltberühmten Nord-Süd-Achse rund um den Gotthardtunnel mitzuwirken und mit hochwertigen Komponenten dazu beizutragen, dass er seine wichtige Rolle als Verkehrsweg erfüllen kann.

Projektingenieur: Project Partners Ltd Consulting Engineers, Lugano
Auftraggeber: CSC Webuild Group, Lugano
Eigentümer: ASTRA

Eines der vier Viadukte der Gotthard-Südrampe, die derzeit mit neuen mageba TENSA®FINGER Fingerfugen ausgestattet werden

Die Viadukte weisen Längsgefälle von bis zu 5 % auf, so dass die Fugen häufig grossen horizontalen Kräften durch das Beschleunigen und Abbremsen von Lkw und Pkw standhalten müssen

Die ausgewählten TENSA®FINGER Fingerfugen mit ihren in Fahrtrichtung ausgerichteten Stahlfingern sind ideal, um den hohen Brems- und Beschleunigungskräften des Verkehrs standzuhalten

Ein mageba Team sorgt für den fachgerechten Einbau aller Fugen – ein wichtiger Faktor, damit die Fugen über die gesamte erwartete Lebensdauer gut funktionieren

Der Korrosionsschutz der Fingerplatten erfolgt durch eine Hochtemperaturverzinkung, die eine noch haltbarere Alternative zur normalen Feuerverzinkung darstellt

Alt und neu nebeneinander – eine vorhandener alter Rollverschluss auf der einen Fahrbahn und eine neu eingebaute TENSA®FINGER Fuge vom Typ RSFD auf der anderen, vor der Erneuerung des Strassenbelags

Die Europa-Brücke am Brenner in Österreich – ein weiteres Alpenpass-Viadukt mit starkem Gefälle (6%), auf dem seit 2003 TENSA®FINGER Gleitfingerfugen des Typs GF im Einsatz sind